Investitionen in Immobilien trotzen den groĂen Krisen. Doch wie viele Menschen besitzen so viel Eigenkapital, um sich gleich mehrere Häuser zu kaufen? SchlieĂlich ist keine Geldanlage hundertprozentig sicher, weshalb eine Risikostreuung immer erstrebenswert ist.
Anleger, die trotzdem in den Immobilienmarkt einsteigen mÜchten, haben glßcklicherweise einige Alternativen. Dazu gehÜren klassischerweise Immobilienfonds. Wir erklären anbei etwas genauer, was Anleger ßber diese Geldanlage wissen sollte und welche Unterschiede es innerhalb dieser Investitionsart gibt.
Funktionsweise der Immobilienfonds
Immobilienfonds stellen klassische Investmentfonds mit einem Fokus auf Immobilienwerte dar.
Sie ermÜglichen die Beteiligung an Immobilienvorhaben ohne eigenständigen Erwerb eines Objekts. Diese Immobilienfonds lassen sich grob unterscheiden in offene und geschlossene Varianten. Die Rendite eines solchen Fonds besteht aus VerkaufserlÜsen und Mieteinnahmen. Ebenso kÜnnen zinsbasierte Renditen hinzukommen.
Die grundsätzliche Funktionsweise entspricht der von anderen Investmentfonds. Anleger kÜnnen einmalig oder fortlaufend (kontinuierlich) eine bestimmte Summe in den Fonds investieren. Im Gegenzug fßr ihr Kapital erhalten sie Fondsanteile. Der Fondsmanager investiert das Geld wiederum in die Anlageobjekte, also in diesem Fall in Immobilien.
Der Fondsverwalter erwirbt also fĂźr sein Portfolio passend:
- Immobilien
- GrundstĂźcke
- vergleichbare Objekte
Er vermietet oder verkauft diese an anderer Stelle.
Vermietung oder VerkaufserlĂśs tragen zur Rendite der Anleger bei, wobei der Verwalter der Immobilienfonds versucht, den Ertrag zu optimieren.
Die Gewinne aus den Immobiliengeschäften flieĂen zurĂźck und werden unter den Investoren beziehungsweise Beteiligten aufgeteilt. Die Auswahl der Immobilien und die Entscheidung Ăźber Kauf und Verkauf obliegt dabei dem Fondsmanagement. Dieses folgt meist einer festgelegten Anlagestrategie.
Offene und geschlossene Immobilienfonds
Dabei haben Anleger die Wahl, geschlossene oder offene Immobilienfonds zu kaufen.
Zusammensetzung der Fonds
Bei Immobilienfonds sind mindestens 51 Prozent des Fonds-Volumens in Immobilien investiert. Den restlichen Teil des Volumens investieren die Fonds-Manager in andere Positionen wie:
- Anleihen
- Andere Zinspapiere
- Nicht investierte Bar-Reserven
Wollen Investoren ihre Beteiligungen verkaufen, so ist eine hinreichende Liquidität eine der Voraussetzungen, damit die Anteile zurĂźckgezahlt werden kĂśnnen. Mit den zugrunde liegenden Immobilien alleine wäre dies nicht umsetzbar, da diese nicht jederzeit zu angemessenen Preisen veräuĂerbar sind.
Anleger profitieren von gesetzlichen Bestimmungen
Die Vorschrift, dass hinreichend Liquidität vorzuhalten ist, wurde erst in Reaktion auf die Finanzkrise ab 2007 gesetzlich festgeschrieben.
Im Zuge des massenhaften Verkaufs von Immobilien-Fondsanteilen mussten einige Fonds die RĂźcknahme fĂźr eine Weile aussetzen, sodass Investoren etwas länger nicht an ihr Geld kamen. Zu dieser Zeit hatten Fonds einen grĂśĂeren Anteil ihres Gesamtvolumens ausschlieĂlich in Immobilien investiert.
Im Rahmen der zahlreichen Verkäufe in der Finanzkrise standen entsprechend nicht genßgend liquide Mittel zur Verfßgung, alle Verkaufswßnsche zu erfßllen.
Aus diesem Grund sieht das KAGB (Kapitalanlagegesetzbuch) inzwischen vor, dass in Investmentfonds von Immobilien auch Zinspapiere oder Barreserven vorhanden sind.
Weiterhin sind bestimmte Fristen vorgesehen, an die sich auch Anleger zu halten haben. Damit werden Immobilien-Investmentfonds in Krisenzeiten stabiler, während das Ausfallrisiko geringer ist.
Unterscheidung und Abgrenzung zu anderen Immobilien-AnlagemĂśglichkeiten
Neben Immobilien-Investmentfonds gibt es weitere MĂśglichkeiten der Immobilien-Anlage:
⎠der physische Erwerb eines Objekts
⎠die Beteiligung am Immobilien-Crowdinvesting
⎠passive ETFs
⎠REITs (Unternehmensaktien mit Immobilien-Schwerpunkt)
Stärkste Ăhnlichkeit zu Immobilienfonds: Crowdinvesting
Das Crowdinvesting hat eine gewisse Ăhnlichkeit mit offenen Immobilien-Investmentfonds, unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten von diesem.
Das Crowdinvesting in Immobilien sieht keine Investition in einen Fonds und keine Beteiligung am Wertzuwachs einer Immobilie vor. Crowdinvestoren beteiligen sich meist in grĂśĂerer Zahl als Kreditgeber an Immobilienvorhaben.
Sie gewähren der Gesellschaft ein nachrangiges Darlehen, fßr das sie im Gegenzug Zinsen erhalten. Bei dieser Investitionsform investieren Anleger ihre Summe fßr eine bestimmte festgelegte Zeit und erhalten Ihr Geld in Form der meist jährlich ausbezahlten Rendite zurßck.
Ist das Ende der Laufzeit erreicht, kommt es zur Rßckzahlung der Investitionssumme. Die Rendite ist dabei vom Erfolg des Immobilienvorhabens abhängig.
Immobilienfonds im Vergleich mit anderen Fonds
Grundsätzlich funktionieren Immobilien-Investmentfonds wie andere Fonds. Anleger investieren hierbei entweder einmalig oder fortlaufend eine bestimmte Investitionssumme in den Fonds. Die Fondsgesellschaft investiert anschlieĂend das Geld in Immobilien, GrundstĂźcke und andere Objekte.
Haltefrist aufgrund fehlender Liquidität
Ein wesentlicher Unterschied zu sonstigen Investmentfonds besteht in der sogenannten Haltefrist.
Eine solche Haltefrist haben Anleger zu berĂźcksichtigen, wenn sie Ihre Anteile wieder veräuĂern mĂśchten.
Der Hintergrund der Haltefrist hängt mit der fehlenden Liquidität der Immobilien zusammen. Anders als beispielsweise Anleihen oder Aktien sind Immobilien nicht jederzeit handelbar. Das Verkaufsgeschäft nimmt eine längere Zeit in Anspruch, da zunächst der Wert durch einen Gutachter zu ermitteln ist und anschlieĂend ein Käufer gefunden werden muss.
Ausschlaggebend fĂźr die Bestimmung der Haltefrist ist das Kaufdatum der Fondsanteile.
Handelt es sich um offene Immobilien-Investmentfonds, deren Kaufdatum nach dem 22. Juli 2013 liegt, gilt:
đ¸ eine Mindesthaltefrist von 24 Monaten
đ¸ eine RĂźckgabe-AnkĂźndigungsfrist von 12 Monaten
đ¸ bestimmte RĂźcknahmetermine
Was die Rßcknahmetermine betrifft, so dßrfen Fondsgesellschaften selbst bestimmen, wann sie die Fondsanteile zurßcknehmen. Manche Gesellschaften bieten auch eine jederzeitige Rßcknahme an. Diese Fristen sind unabhängig von der Investitionssumme fßr sämtliche Investoren verbindlich.
Immobilienfonds â Chancen und Vorteile aus Anlegersicht
Immobilien-Investmentfonds bieten Anlegern die MĂśglichkeit, von den Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt zu profitieren, ohne selbst ein physisches Objekt erwerben zu mĂźssen. Damit entfallen die hohen Anschaffungskosten und die Herausforderungen der Wartung und Instandhaltung.
Die Beteiligung ist bereits ab kleineren Summen mÜglich. Dies ermÜglicht Flexibilität in der Zusammenstellung eines Anlageportfolios. Davon profitiert auch das Risikomanagement.
Zu berßcksichtigen ist, dass Immobilienfonds generell das Risiko von Kursverlusten bergen. Grundsätzlich ist auch hier ein Totalverlust denkbar.
Offene Immobilien-Investmentfonds gelten als vergleichsweise solide und geeignet fĂźr sicherheitsorientierte Anleger. Ihre Renditen sind jedoch meist Ăźberschaubar, während sie gleichzeitig die GebĂźhren im Auge behalten sollten. Mit offenen Immobilienfonds kĂśnnen Investoren auf einfache Weise an den Entwicklungen des Marktes teilhaben. Sie investieren in regulierte Fondsprodukte, die sich als Teil eines grĂśĂeren diversifizierten Portfolios eignen.
Geschlossene Immobilienfonds haben ein grĂśĂeres Renditepotential, sind jedoch hochspekulativ. Daher sollten nur erfahrene und vermĂśgende Anleger diese Geldanlage nutzen. Alternative Chancen finden Investoren im Immobilien-Crowdinvesting sowie in ETFs und REITs.
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